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Beitrag von Kathrin Bramke

20.01.2018

Mit Kochtöpfen und Löffeln kann man viel Lärm machen. Lärm ist auch notwendig, um heute auf der Demo Wir haben es satt 2018 in Berlin auf die missliche Agrarpolitik aufmerksam zu machen. Your Little Planet! war dabei und Teil von mehr als 33.000 Menschen auf den Straßen. Wir forderten eine Umgestaltung der Agrarpolitik, welche vor allem durch Massentierhaltung, Monokulturen und den massenhaften Einsatz von Ackergiften wie Glyphosat und Neonicotinoiden einen zweifelhaften Ruf bekommt. Die Botschaft der Demo ist „Die Politik muss handeln!“. Jochen Fritz ist Pressesprecher der Kampagne Meine Landwirtschaft und brachte die Forderung der über 100 Organisationen auf einen Punkt: „Der Umbau hin zu einer umwelt-, tier- und klimafreundlichen Landwirtschaft, in der Bauern gut von ihrer Arbeit leben können, darf von der Politik nicht weiter aufgeschoben werden.“

Die Demonstration begann bereits am frühen Vormittag mit einer Traktoren-Demo, auf der 160 Bauern in ihren Traktoren aus ganz Deutschland anreisten, um für wichtige Themen der aktuellen Agrarindustrie auf die Straße zu gehen. Sie demonstrierten z. B. gegen die Subventionierung der Agrarindustrie, welche die Zerstörung der kleinen und mittleren Bauernhöfe zur Folge hat. Des Weiteren forderten die Demonstranten eine auf regional und nachhaltig produzierte Lebensmittel ausgerichtete Ernährungspolitik. Weiter ging es in der Mittagszeit mit einem großen Demonstrationszug von über 33.000 Menschen in der Berliner Innenstadt.

Der Demonstrationszug ging auch entlang des Wirtschaftsministeriums, in dem die 70 internationalen Agrarminister als politische Entscheidungsträger zusammensaßen, um gemeinsame Positionen für eine internationale Agrarpolitik zu formulieren. Diese heute stattfindende internationale Berliner Agrarministerkonferenz war der politische Höhepunkt der dreitägigen Konferenz „Global Forum for Food and Agriculture“ (GFFA). Das Thema der GFFA war „Die Zukunft der tierischen Erzeugung gestalten – nachhaltig, verantwortungsbewusst, leistungsfähig“. Die Demonstranten gaben ihr Bestes und gaben ein Konzert extra für die Agrarminister vor dem Wirtschaftsministerium. Musikinstrumente waren hierbei Kochtöpfe mit Kochlöffeln sowie Trillerpfeifen, Rasseln und der bloße Mundeinsatz.

Themen, für die sich die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ mitunter mit den organisierten Demonstrationen stark macht, sind:

  • Ernährungssouveränität und gerechten Welthandel - eine agrarökologisch ausgerichtet Entwicklungszusammenarbeit sowie Reduzierung des Exports von Agrarprodukten und weltweite Förderung von bäuerlicher Erzeugung sowie Stärkung von regionale Märkte
  • gegen Subventionen von der industriellen Agrarindustrie
  • für die Förderung von kleinen und mittleren Bauernhöfe, gegen hohe Pachtpreise
  • gegen massiven Pestizideinsatz und damit Wasser, Klima und Umwelt schonen
  • für den Erhalt der Biodiversität, um den Rückgang der Insekten durch Pestizideinsatz zu stoppen
  • durch Verhinderung von Freihandelsabkommen wie TTIP; CETA und EPA kann die Macht der Konzerne eingeschränkt werden
  • gegen billige Exporte von Lebensmittel
  • gegen Megaställe, um Massentierhaltung zu stoppen und Förderung der Artgerechten Tierhaltung und für weniger Fleischkonsum

Lesenswerte Interviews zum Thema:
https://www.wir-haben-es-satt.de/informieren/interviews/
Pressemitteilung zur Demo heute: https://www.wir-haben-es-satt.de/presse/

 

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