Atomkraft

Das große Problem von Atomkraftwerken ist der durch die Energieerzeugung anfallende radioaktiv kontaminierte Abfall. Dieser strahlt mehrere 100.000 Jahre und wir haben bis heute weltweit kein sicheres Endlager dafür gefunden. Niemand kann sicherstellen das dieser Abfall in 20.000 Jahren weiter sicher gelagert ist und nicht zukünftige Generationen (DICH) damit belastet. Wir leben damit schon auf Kosten unserer zukünftigen Generationen die sich mit diesem Müll herumplagen müssen.

Aber Atomkraftwerke werden auch nie 100% sicher sein und die Folgen dessen konnte man 1986 in Tschernobyl oder im Jahr 2011 in Fukushima als Nuklearkatastrophen schlimmsten Ausmaßes erleben. Bis heute sieht man die Folgen in Form verstrahlter Landstriche, die weder bewohnt, noch mit Ackerbau betrieben werden können. Oder auch in Form der vielen Strahlenopfer die mit Krebs oder Missbildungen leben bzw. sterben und dies auch an Folgegenerationen weiter geben. Es gelangen hochgiftige radioaktive Stoffe in die Umwelt und werden durch Gewässer auch in die Meere getragen, wo dann Meeresbewohner verseucht werden.

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Zusammenhänge

Politik

Politisch wurde über viele Jahrzehnte Atomkraft als billige Energie verkauft. Das stimmt aber so nicht, denn die Kosten wurden über die letzten Jahrzehnte durch Milliarden an Steuergeldern künstlich niedrig gehalten und mit Steuern gefördert. Diese Fördermittel (204 Milliarden Euro von 1950 – 2010) setzen sich zusammen aus Forschungsförderung, Kosten für die Atommüllendlager Asse II und Morsleben, direkte Finanzhilfen des Bundes sowie die Stilllegung der ostdeutschen Atommeiler. Es existieren ebenfalls Steuervergünstigungen in der Energiebesteuerung (ganz im Gegensatz zu erneuerbaren Energien die durch die Politik in Form der EEG-Umlage künstlich teurer und unattraktiver gemacht werden).

Die Kosten wurden auch in anderer Hinsicht niedrig gehalten, denn normalerweise müssen für Schadensfälle Versicherungen abgeschlossen werden die dann auf den Strompreis umgelegt werden. Im Falle von AKW´s ist dies nicht möglich da die Folgen (siehe Tschernobyl oder Fukushima) nicht kalkulierbar (weil zu groß) sind. Der Schaden wird im Ernstfall auf die Steuerzahler abgewälzt, von verstrahlten Landschaften und Menschen ganz zu schweigen.

In Europa wird der Ausbau der atomaren Energie weiter vorangetrieben, denn die EU müsse Ihre Vorherrschaft im Nuklearsektor verteidigen so die Aussage von EU-Kommissaren. Gründe dafür sind in der Suche nach weiterer Unabhängigkeit von russischem Gas zu suchen und dem einhalten der CO2-Klimaziele, die bisher sehr ungenügend angegangen wurden durch falsche Prioritätensetzung.

Korruption

Aber unsere Regierung ist mehr als freundlich zu unseren Energieversorgern denn die Steuerzahler tragen die Kosten der Energiewende. Der Rückbau und die „Endlagerung“ nach Stilllegung der alten Kernkraftwerke werden schätzungsweise rund 170 Milliarden Euro verschlingen. Aber die Bundesregierung hat beschlossen selber die Entsorgung und Endlagerung zu übernehmen. Die Energiekonzerne müssen dafür lediglich 23 Milliarden Euro an einen Staatsfond überweisen. Die Bevölkerung übernimmt damit die Haftung für das Restrisiko welches sich in enormen Summen äußern kann. Dies zahlt sich für Parteien ebenfalls aus, denn diese bekommen Spenden aus der Elektroindustrie um diese Politik auch weiter fortzuführen.

Konzerne

Diese Machtverhältnisse sind nur möglich weil Politiker durch Untätigkeit versäumt haben das ein Monopol der vier Energieriesen Vattenfall, EnBW, EON und RWE entstand (eigentlich Oligopol, weil sich die Macht auf alle vier aufteilt). Diese marktbeherrschende Position ermöglich erst das Preisdiktat der Stromriesen. Die Energiepreise stiegen in den letzten 15 Jahren immer mehr, sinkende Preise am Strommarkt werden hingegen nicht an die Menschen weiter gegeben. Investitionen in erneuerbare Energien blieben aus, was sich heute rächt denn der Strommarkt entwickelt sich an den großen schwerfälligen und fossilen Energieversorgern vorbei. Aufgrund dessen mach RWE viel Reklame, um sich ein grünes Image zu verschaffen ("VoRWEg gehen") hat aber nur wenig erneuerbare Energien in seinem Sortiment.

Freihandelsabkommen

Um sich mit so wenig Verlusten (selbst verschuldet) wie möglich dabei heraus zu kommen, klagen Konzerne wie Vattenfall und EnBW gegen den Staat auf mehrere Milliarden Euro, für entgangene Verluste aus bald nicht mehr rentablen AKW´s. Grund dafür ist der Umstieg der Menschen auf ökologisch sinnvollere regenerative Energien. Diese Klagen werden durch Freihandelsabkommen wie TTIP oder CETA deutlich zunehmen, wie Erfahrungen aus anderen Freihandelsabkommen zeigen. Gesonderte, nicht demokratisch legitimierte Schiedsgerichte, entscheiden dann über diese Klagen, die oft zugunsten der Wirtschaft entschieden werden.

Lobbyismus

Aber auch die legale Korruption in Form der Lobbyarbeit kommt nicht zu kurz. Mit viel Lobbyarbeit versuchte RWE den Atomausstieg kippen und erreichte das Klimagelder aus dem CO2-Zertifikatehandel nun auch für den Bau neuer klimaschädlicher Kohlekraftwerke genutzt werden. Auch bei der Formulierung des EEG-Gesetzes (Erneuerbare Energien Gesetz) hatten die großen Energieversorger jede Menge Einfluss. Seit 2014 konnten Vertreter der Energiebranche weit über hundertmal bei der Kanzlerin, Ministern und Staatssekretären vorsprechen und Wünsche äußern. Auch der Branchenverband BDEW der Energieversorger setzt sich massiv für die fossile Energie ein.

Bildung

Auch Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen sind vorhanden die beiderseitige Vorteile bringen, nur nicht den Schülern. RWE veranstaltet Schülerwettbewerbe zum Thema Energieffizienz und gibt sich als Klimaschützer (Quelle: Lobbycontrol), trotzdem sie nur 32% regenerativer Energien in der eigenen Stromerzeugung haben (Quelle: RWE).

Unternehmen erhoffen sich eine langfristige Beeinflussung der Kinder und Jugendlichen, da diese selbst noch unerfahren sind wenn es um Meinungsmache geht. Neben der Bewerbung von Marken und Produkten geht es vor allem um die Rekrutierung von künftigen Mitarbeiter und Kunden und damit den Einfluss auf die Wahl der Ausbildung. Die inhaltliche Beeinflussung der Schulen in ärmeren Gegenden sowie das Aufpolierung des eigenen Image stehen im Vordergrund. Im Gegenzug werden die Schulen mit Unterrichtsmaterialien, Theaterbühnen, Laptops und anderem ausgestattet oder finanziell unterstützt.

Gesundheit

Die Folgen von Atomkatastrophen wie Tschernobyl oder Fukushima sind enorm. Allein in Tschernobyl sind 125.000 der Menschen gestorben, die dort nach dem Unglück gearbeitet hatten um die Katastrophe einzudämmen (meist Bauarbeiter oder Soldaten). Die Toten unter der Bevölkerung wurden hingegen nicht gezählt. Die Krebserkrankungen betragen zwischen 10.000 und 815.000 Menschen. Gesicherte Zahlen dazu existieren nicht. Auch hier sind es vor allem Schilddrüsenkrebserkrankungen bei Kindern aber auch Krankheiten wie Brustkrebs und Leukämie egal bei welcher Altersgruppe. Ebenso wurden Schädigungen des Herz-Kreislaufsystems, der Lungen - aber auch Hirnschäden registriert. Einfluss nimmt Strahlung auch auf das Geschlechterverhältnis. Nach Tschernobyl wurden von 1987 bis 2011 ca. 500.000 Mädchen weniger geboren.

Ähnliche Folgen zeigen sich auch in Fukushima. Kinder bekommen dort 20- bis 50-mal häufiger Schilddrüsenkrebs als anderswo. Nach anderen Krebsarten wird aktuell nicht geschaut.

Aber bereits der Normalbetrieb von Atomreaktoren fordert seine Opfer. Im Jahr 2007 erschien eine Studie (KIKK-Studie) die belegt das Im 5-km Nahbereich von Atomkraftwerken in Deutschland bei Kleinkindern unter 5 Jahren die Krebsrate (Leukämiefällen und Missbildungen) um 60 Prozent steigt. Aber auch hier ist die Nähe der Politik zur Wirtschaft zu merken, denn Eltern und Kinder müssen die radioaktive Strahlung als Ursache der Erkrankung beweisen, und nicht die Betreiber des AKW.
Auch Angestellte in Atomreaktoren sind einer erhöhten Strahlung ausgesetzt und sterben häufiger an Krebs als Menschen mit anderen Berufen.

Geldinstitute

Noch heute werden Gelder in Kraftwerksprojekte in Schwellen- oder Drittweltländern gesteckt, die aufgrund der niedrigen Sicherheitsstandards so in Industrienationen gar nicht mehr gebaut werden dürften. Während Siemens in den 90ern noch veraltete und brandgefährliche Reaktoren in der Slowakei baute, bürgte die Politik über das Hermes-System für die Kredite der Banken.

Biodiversität

Wie man sieht gibt es viele Verlierer bei der Verwendung von Atomkraft. „Gewinner“ sind, wenn für einen nur Geld zählt, lediglich die Konzerne und deren Aktionäre. Die Kosten sind verseuchte Landschaften, Ökosysteme und Gewässer die langfristig massive Schäden am Erbgut der den Strahlen ausgesetzten Tiere und Menschen verursachen.

Gemeinwohl

Atomenergie zu nutzen und den Müll, den wir heute nicht in der Lage sind ordentlich zu lagern, in Salzbergwerken einfach zu lagern, bedeutet nur eines: Wir schieben die Verantwortung für diesen Müll einfach auf die kommenden Generationen. Und noch viel schlimmer… die Landstriche die durch Strahlung verseucht und unbewohnbar sind, stehen unseren Kindern und Kindeskindern nicht mehr für ein Leben zur Verfügung… damit wir billig Energie haben konnten.

Der Menschen

Wenn wir diese Art der Energie weiterhin nutzen, leben wir auf Kosten anderer Generationen und riskieren viel Tod und Leid mit weiteren Atomkatastrophen. Es ist wichtig dass jeder von uns das versteht. Strom aus erneuerbaren Energien ist nicht teuer, und er ist langfristig die beste Garantie für eine saubere Zukunft anderer Generationen. Lies weiter bei den 5+ Tipps was auch du machen kannst um auf Atomenergie zu verzichten und die Politik zu verändern.

Alternativen

Solarkraft (Erneuerbare Energie)

Mit Hilfe der Sonne wird über Solarzellen die energiereiche Strahlung der Sonne in Energie umgewandelt. Vor allem in sonnenreichen Ländern bietet sich diese Methode an und mit zunehmender Effizienz der Solarzellen wird dies auch in unseren Regionen immer relevanter.

Windkraft (Erneuerbare Energie)

Durch Windräder den Wind in Energie umzuwandeln ist sehr effektiv und umweltschonend. Allerdings sind die heutigen Windräder noch sehr Vogel- und vor allem Feldermausfeindlich, da diese durch die schnellen Drehbewegungen der Rotorblätter getötet werden. Neue und innovativere Windkraftmühlen und Offshore-Windparks sind zukünftig der richtige Weg.

Gezeitenkraft (Erneuerbare Energie)

Die Nutzung der Energie von Ebbe und Flut wird über diese Art von Kraftwerken realisiert und auch weiterhin ausgiebig erforscht. Sie werden bisher noch selten eingesetzt, aber es besteht großes Potential aus den Bewegungen der Wassermassen Energie zu gewinnen.

5+Tipps

  1. Beziehe deinen Strom von einem Anbieter der seinen Strom aus erneuerbaren Energien gewinnt. Wichtige Fragen dabei: a.) Investiert der Energielieferant seine Erlöse wieder in erneuerbare Energien? b.) Gehört der Lieferant zu einem der großen Konzerne? Eine Liste guter Anbieter findest du HIER. Wenn du noch bei deinen Eltern lebst, frage sie ob ihr schon umweltfreundliche Energie bezieht: a.) Wenn ja; woher? b.) Wenn nein; warum?
  2. Nutze Leuchtmittel (Glühbirnen) die wenig Energie verbrauchen. LED-Technik ist derzeit die beste und langlebigste Möglichkeit.
  3. Schalte alle Geräte aus, die du nicht benutzt (Ladegeräte, Fernseher, Computer, etc.), am besten über schaltbare Steckdosen OHNE Leuchtschalter. Viele Geräte haben einen Standby-Modus und eine LED die auch Nachts sinnlos weiter leuchtet.
  4. Informiere Menschen die noch "billigen" Atomstrom beziehen, welche Katastrophen in Tschernobyl oder Fukushima passiert sind. Erzähl, dass es kein Endlager gibt für Atommüll.
  5. Zeichne Petitionen gegen neue Atomkraftwerke oder die Laufzeitverlängerungen!
  6. Demonstriere gegen neue Kohlekraftwerke oder Laufzeitverlängerungen!
  7. Teile dieses Thema auf Facebook, Twitter, Pinterest & Co.        Sharing is Caring!

Akteure

Konsumenten

Nicht nur Unternehmen tragen die Verantwortung für die Zustände. Jeder einzelne von uns wählt bei jedem einzelnen Kauf, mit welchen Produkten er welche Art der Produktions-, Arbeits- und Lebensbedingungen (egal ob Mensch oder Tier) unterstützt und wie sehr er mit die Umwelt und Natur belastet. EUER Einkaufszettel ist EUER Wahlzettel.

RWE

RWE ist der zweitgrößte Stromerzeuger Deutschlands und einer der vier Oligopolisten (nahezu Marktbeherrschend) die den deutschen Strommarkt unter sich aufteilen Mit seinem fossil-atomaren Energiemix ist dieses Unternehmen weit von einer nachhaltigen Stromerzeugung entfernt und ist Europas größter Klimakiller. RWE macht viel Reklame, um sich ein grünes Image zu verschaffen ("VoRWEg gehen") hat aber nur wenig erneuerbare Energien in seinem Sortiment. Mit viel Lobbyarbeit will RWE den Atomausstieg kippen und erreichte das Klimagelder aus dem CO2-Zertifikatehandel nun auch für den Bau neuer klimaschädlicher Kohlekraftwerke genutzt werden.

Vattenfall

Vattenfall produziert einen großenTeil seines Strommixes aus Kohle, obwohl seit Jahrzehnten bekannt ist wie sehr die CO2-Emmissionen den Klimawandel voran treiben. Auch Vattenfall versucht sich ein grünes Image zu verpassen, was aber nicht funktioniert. Denn statt endlich die Verluste durch eine zukunftsgerichtete Politik zu verkleinern, verklagt Vattenfall die deutschen Bürger auf mehrere Milliarden Euro für seine nicht mehr rentablen AKW`s - weil wir ökologisch sinnvollere Energie haben wollen.

EnBW

EnBW produziert einen großenTeil seines Strommixes aus Kohle, obwohl nun schon lange bekannt ist wie sehr CO2-Emmission den Klimawandel beschleunigen. Genau wie Vattenfall verklagt auch EnBW die deutschen Bürger auf mehrere Milliarden Euro für seine nicht mehr rentablen AKW`s - weil wir ökologisch sinnvollere Energie haben wollen.

EON

EON als der größte Stromerzeuger ist derzeit dabei seinen Namen von den fossilen Energieträgern reinzuwaschen. Dazu lagert der Konzern diese Anteile in einem neuen Unternehmen aus (quasi eine Bad Bank) und man kann nur hoffen das der Konzern dazu genügend Rücklagen gebildet hat um den Rückbau der Kraftwerke (vor allem der strahlenden AKW´s) auch bezahlen zu können.