Ackergifte

Ackergifte sind meist chemische Wirkstoffe, die vor allem beim Anbau von Nutzpflanzen zu deren Schutz gegen Insekten oder Pflanzen auf die Äcker gespritzt werden. Viele dieser Mittel richten verheerende Schäden in der Umwelt an, denn Ihre Wirkung beschränkt sich nicht nur auf die Zielorganismen (die ebenfalls wicvhtig sind und Teil der Nahrungskette), sondern auch auf viele andere Lebewesen.

Dies führt zu einer starken Schädigung der Biodiversität (Artenvielfalt), da durch die direkte Tötung von Insekten Lücken in der Nahrungskette für andere Tierarten (wie Vögel) entstehen sowie Lebensräume von vielen Insekten vernichtet werden.
Einige der Pestizide stehen im Verdacht Entwicklungsverzögerungen bei Kindern, Krebs und eine Beeinflussung des menschlichen Hormonsystems hervorzurufen. Die derzeit am meist diskutierten Pflanzenschutzmittel sind Glyphosat (welche die Biodiversität schädigen und wahrscheinlich Krebs beim Menschen auslösen können) und Neonicotinoide (die veranwtortlich für ein massives Sterben von Insekten, insbesondere von Bestäubern) sind.

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Zusammenhänge

Politik

Die derzeitige Politik ermöglicht es, trotz besseren Wissens und wissenschaftlicher Studien, das Ackergifte wie Glyphosat, Neonicotinoide und viele andere für höhere Ernteerträge auf die Felder kommen. Wie weit diese Beeinflussung geht, konnte man im Zusammenhang mit der Prüfung zur erneuten Zulassung von Glyphosat erleben, in dem das Landwirtschaftsministerium eine große Rolle spielte.

Korruption

Denn im Jahr 2015 war ein durch einen Whistleblower schon früh geleakter Bericht des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zum Thema Glyphosat in aller Munde. Das BfR ist dem Landwirtschaftsministerium unterstellt und viele Punkte deuten darauf hin, das bewusst Dinge aus diesem Bericht ausgeklammert wurden oder falsch dargestellt, um eine weitere Zulassung von Glyphosat zuzulassen.

Lobbyismus

Aber auch der Einfluss der Hersteller wie BASF, BAYER, Monsanto, Syngenta, Oxitec oder Dupont auf die willige Politik ist enorm. Denn der bei der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eingereichte Bericht zu Glyphosat, wurde der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht. Stattdessen aber konnten Monsanto und Co. sich ohne Probleme Einblicke in diese Berichte ermöglichen. Ebenso werden Gesetze zum Schutz der Verbraucher durch Lobbyismus aufgeweicht und wirtschaftsfreundlicher geformt.

Freihandelsabkommen

Um die Wirtschaft noch mehr zu unterstützen werden sogenannte Freihandelsabkommen verhandelt. Natürlich in Geheimverhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, denn die könnte nicht sehr angetan von den Plänen sein die dort geschmiedet werden. Unnötig zu erwähnten das Konzerne mit am Verhandlungstisch sitzen, Volksvertreter und NGO´s aber nicht. Denn mit Freihandelsabkommen wie CETA oder TTIP können Unternehmen in zukunft gegen Staaten klagen die Ackergifte zum Schutz von Menschen verbieten wollen. Der Grund: Entgangene Gewinne oder Wettbewerbsnachteile gegenüber Herstellern in anderen Ländern. Willkommen in der kranken Welt des Kapitalismus.

Konzerne

Und weltweit waren und sind Unternehmen wie Dow Chemical, Shell Oil, Hoechst, Pioneer Seeds, BASF, BAYER, Monsanto, Syngenta, Oxitec oder Dupont enorm aktiv um Ihre Gifte am Markt zu halten und Ihre Interessen zu vertreten. Viele von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) als extrem giftig eingestufte Spritzmittel wie Iprodion (vermutlich krebserregend, BASF), Nemagon, Nemacur, Cyprodinil (Neurotoxin, Syngenta), Mocap Folidol oder Baycur wurden oder werden noch weiterhin eingesetzt bzw. direkt durch die Hersteller verkauft. Aber wer kauft so etwas eigentlich?

Monokulturen

Vor allem große Produzenten von Gemüse und Obst nutzen diese Gifte, da Monokulturen sehr anfällig sind gegen Krankheiten und Insekten. Deshalb sollten Unternehmen wie wie Chiquita, Standard Fruit (Dole) und viele andere nicht unerwähnt bleiben, die diese Gifte rücksichtslos auf Ihre Felder sprühen und dabei Menschen vergiften und schlussendlich auch töten. Aber auch der kleine Gartenfreund sollte genannt werden, der seinen Garten mit Insekten- und Unkrautvernichtungsmitteln bearbeitet, damit auch alles schön seine Ordnung hat.

Gesundheit

Die WHO schätzt die Zahl der jährlichen Pestizidvergiftungen auch 3 bis 25 Millionen, jedes Jahr sterben bis zu 2 Millionen Menschen an den Folgen des Einsatzes dieser Ackergifte. Auch unsere Lebensmittel sind nach der Ernte immer noch mit den Pestiziden belastet und wir nehmen diese dann mit der Nahrung zu uns.

Geldinstitute

Auch Banken und Hedgefonds investieren immer mehr in Ackerland welches auf konventionelle Weise bewirtschaftet wird – also in Monokulturen und mit Ackergiften. Dies artet zum Teil in Landnahme aus und fördert den Einsatz solch Umweltbelastender Anbaumethoden zu Lasten der Umwelt.

Biodiversität

Denn bezahlen tun dies wir alle. Die Äcker speichern diese Gifte über Jahrzehnte hinaus und angrenzende Ökosysteme werden extrem belastet. Nahrungsketten werden ausgedünnt oder unterbrochen da die Gifte „schädliche“ Insekten und Pflanzen vernichten, die aber Überlebensnotwendig sind für andere Tiere und Pflanzen.

Gemeinwohl

Denn wenn die Artenvielfalt leidet sind auch wir Menschen am Ende die leidtragenden. Denn wir haben die Aufgabe auf unserem Planeten so zu leben, damit auch unsere Nachkommen diesen nachhaltig Nutzen und erleben können. Stattdessen vernichten wir immer mehr Grundlagen die zukünftige Generationen ebenfalls benötigen. Denn für das Wohl weniger wird derzeit das Wohl vieler geopfert. Es braucht immer mehr mutige Menschen die sich, trotz des Risikos, für andere Menschen und unsere Umwelt einsetzen.

Jeder Einzelne von uns

Dieser Mensch kannst auch du sein. Denn jeder Kassenzettel an der Kasse ist auch ein Wahlzettel… denn du entscheidest was Supermärkte zukünftig weiter einkaufen. Kann es nicht einfach nur noch regionales Obst und Gemüse sein? Oder zumindest nachhaltig angebautes nach strengen Öko-Richtlinien? Muss der Garten perfekt sein, oder ist es schöner wenn Wildkräuter und –blumen wachsen und Insekten einen reich gedeckten Tisch bieten der woanders immer mehr schrumpft? Lies weiter bei den 5+ Tipps was auch du machen kann um dich gegen Ackergifte einzusetzen.

5+Tipps

  1. Kaufe Bio statt konventionelle Lebensmittel, damit unterstützt Du den Ökolandbau und damit nicht die konventionelle Landwirtschaft mit dem Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmittel, wie Roundup (Glyphosat)!
  2. Verzichte auf Ackergifte. Mechanische Unkrautbeseitigung (sprich: Greif zur Hacke!) ist ein besserer Weg, der auch die Pflanzengesundheit sowie den Bodenlebewesen nicht nachhaltig schadet.
  3. Sprich Menschen an, die in der Öffentlichkeit Spritzmittel auf Bürgersteigen oder in Gärten verwenden und erzähl ihnen was sie damit anrichten. Da sich diese Gifte im Boden anreichern und die Pflanzengesundheit aller betroffenen Pflanzen negativ beeinflussen. Dies hat auch einen negativen Einfluss auf die Biodiversität, wenn hierdurch Pflanzen abgetötet werden, die von Bestäubern wie Bienen als Nahrungspflanzen genutzt werden.
  4. Kläre andere Menschen über die Probleme für Mensch und Umwelt auf, die mit Ackergiften einher gehen.
  5. Frage Deine Lokalpolitiker wie diese zu dem Thema Glyphosat stehen und mache sie auf die Auswirkungen des Einsatzes von Glyphosat aufmerksam. Du findest die für dich wichtigen Politiker unter Eingabe deiner PLZ bei abgeordnetenwatch.de
  6. Teile unsere Themenseite über unsere Social Media Buttons bei Facebook,Twitter & Co. um noch mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen.