Wir haben seit 2016 eine große Anzahl an Projekten bzw. Teilprojekten umgesetzt. Vor allem im Rahmen des Projekts Blühende Kieze - Für Bestäuber und Mensch haben wir viele Maßnahmen realisiert, die darauf abzielen einen ganzheitlichen Ansatz zu finden,  um aktiven Naturschutz, Umweltbildung und die Förderung der Artenvielfalt zu kombinieren. Folgende Maßnahmen wurden bisher im Projekt umgesetzt bzw. angegangen:

Berliner Strategie zum Schutz von Bestäubern

Im Jahr 2018 wurden von der Senatsverwaltung von Berlin Anstrengungen unternommen dem Schutz von Bestäubern einen höheren Wert beizumessen. Anfangs lag der Fokus stark auf der Honigbiene und es mutete an das man vor allem den Imkern eine wirtschaftliche Spritze verpassen wollte. Wir brachten uns im Rahmen von zwei der vier Akteursgespräche zu diesem Thema ein um auch für die anderen rund 320 Wildbienenarten in Berlin die Trommel zu rühren, geschwiege denn auch für die vielen anderen Bestäuber wie z. B. Falter, Käfer, Schwebfliegen.


Blühflächen im Gemeindepark Lankwitz

Ebenfalls im Jahr 2018 stellten wir dem Grünflächenamt Steglitz-Zehlendorf unser Konzept für Schaffung von 2.000 qm Blühflächen im Gemeindepark Lankwitz vor. Ziel war es das Nahrungsangebot für Bestäuber zu erhöhen und gleichzeitig die Flächen zur Umweltbildung durch Informationsschilder und Führungen zu nutzen. Das Ergebnis lässt sich sehen, wenn man das Ergebnis im Vergleich zu vor zwei Jahren betrachtet.


Gemeinsam mit der TU Berlin für wissenschaftliche Daten für den Naturschutz

Für das Blühflächenprojekt recherchierten wir viel und sprachen mit anderen Vereinen, Initiativen und Verbänden, um uns in die Materie einzuarbeiten. Heraus gekommen ist, eine unsere eigene regionale Saatenmischung. Aber würde diese auch halten, was wir uns erhofften zu schaffen? Wir wollten das ganze wissenschaftlich begleiten lassen und fragten bei der FU Berlin und TU Berlin nach Interesse an, dazu eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben. Sarah Nollau (TU Berlin) war am Ende die Masterstudentin, welche ihre wissenschaftliche Abschlussarbeit unseren Flächen widmete und damit wertvolle Daten für zukünftige Projekte solcher Art sammelte. Als Betreuer und Berater für Frau Nollau waren Prof. Dr. Ingo Kowarik (Landesbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege des Landes Berlin), Prof. Dr. Leonie Fischer (Institutsleiterin des Institut für Landschaftsplanung und Ökologie an der Universität Stuttgart) sowie Dr. Birgit Seitz (Autorin des Berliner Florenatlas) beteiligt.


Schutz des Berliner Pflaster als Nistraum

Den wenigsten ist bekannt das die schmalen Ritzen im Mosaiksteinpflaster, über die wir tagtäglich achtlos drüberlaufen, für viele Tiere ein idealer Nistraum ist. Vor allem Wildbinenen wie Sandbienen, Furchenbiene, Schmalbienen, Blutbienen, aber auch Grabwespen, wie Bienenwölfe und viele andere nutzen diesen Raum zur Anlage ihrer Nester. Oftmals sind solche Nistflächen aber durch Baumaßnahmen oder Erneuerung der Fugen stark bindenden (höherer Anteil Zement) bedroht. Auch dieses Thema schlugen wir als eines der Handlungsfelder bei der Berliner Bienenstrategie vor.


Verteidigung des Artenschutz bei Fehlplanung und Baupfusch

Die Welt wäre etwas perfekter, wenn sich Unternehmen an Gesetze zum Artenschutz halten würden. Aber bei vielen Bauvorhaben werden geschützte Arten vernichtet, obwohl diese eigentlich geschützt gehören. Meistens ist es Unwissenheit, manchmal könnte es Vorsatz sein und manchmal wollen selbst jene, die diese Arten eigentlich schützen sollten (wie Bezirksstadträte der Grünen zusammen mit der CDU), diese lieber für einen Fernradweg Berlin-Leipzig opfern.


Wildbienen-Nisthilfe für die Umweltbildung im Gemeindepark Lankwitz

Viele denken das Nisthilfen für Wildbienen eine tolle Hilfe sind und damit die Natur schützen. Dies ist in der Regel nicht der Fall, da dort siedelnden Arten allesamt Hohlraumbesiedler sind, welche gar nicht bedroht sind. Viel stärker bedroht sind die im Boden nistenden Arten aufgrund fehlenden Nistraums. Durch Nisthilfen entsteht somit ein noch stärkeres Ungleichgewicht im Wettbewerb um die verbleibenden Nahrungsquellen. Eine Ausnahme gibt es allerdings wo eine Nisthilfe wertvolle Dienste bietet: Als Instrument der Umweltbildung im Zuge von Führungen um Menschen die Lebensweise eines Teils der Wildbienen näher zu bringen. Harald Kortmann sei Dank, welcher mitunter tolle Baumkobolde zum Leben erweckt (um auf die entnommenen Stadtbäume aufmerksam zu machen), uns in Sachen Holzbau anleitete.


Wildbienenführungen in Berlin Lankwitz

"Was man nicht kennt kann man nicht lieben"... so oder so ähnlich hat es mal jemand gesagt, und es passt perfekt zum Thema Artenvielfalt und Natur. Aus diesem Grund bringen wir jeden Frühjahr und Sommer interessierten Anwohnern mehr zum Thema Wildbienen in der Nachbarschaft bei. Dazu organisieren wir Führungen zu verschiedenen in der Nachbarschaft aktiven Wildbienenaggregationen. Das Interesse ist groß, größer noch ist das Staunen der Menschen, wie viele unterschiedliche Bienenarten es gibt.


Workshops zu Klimawandel und Ernährung im Rahmen der SchülerUni (FU)

Wenn es die Zeit zulässt beteiligen wir uns im Rahmen der an der FU stattfindenden SchülerUni als Teil eines Workshops an der Bildung junger Menschen. Vor allem der Klimawandel ist eines der Themen welche uns, aber vor allem junge und zukünftige Generationen betrifft. Was liegt also näher einen der größten Klimwandeltreiber anzusprechen - unsere Ernährung. Denn vor allem Monokulturen und Massentierhaltung befeuern das Klima enorm.