Beitrag von Nicolas Bramke

25.06.2019

Wir wohnen hier in Lankwitz in einem Wohnblock der Covivio, und auf deer anderen Straßenseite hoppelt auf einer großen Rasenfläche die angeheuerte Gartenlandschaftsbau-Firma mit einem dicken Aufsitzmäher über eine Wiese. Nicht besonders vielfältig aber auch nicht uninteressant für Bestäuber, da überall zwischendurch Wildkräuter blühen.

Ich frage mich nach dem Sinn, grade bei den Temperaturen die in den kommenden Tagen kommen werden und der starken Sonnenstrahlung. Denn denen wird diese kurzgeschorene Wiese nichts mehr entgegenzusetzen haben und am Ende eine verbrannte strohige Fläche sein.

Es wäre schön wenn solche kurz gemähten Wiesen irgendwann mal geächtet werden oder einfach nur noch peinlich sind.

Es geht aber eben auch anders, wenn man sich mal die Mühe macht mit den Mitarbeitern einer Wohnungsbaugesellschaft zu sprechen. Genau das tat ich auch auf die Bitte einer Dame hin, die in der Havensteinstraße wohnt. Denn dort nistet seit Jahren die Braunbürstige Hosenbiene, eine Wildbiene, die auf den Gehwegen anhand der Sandhäufchen zu finden ist.

In direkter Nähe blühen derzeit viele Futterpflanzen (Wiesen-Pippau, Klatschmohn, etc.) auf den Grünflächen vor den Häusern der degewo. Und besagte Dame hatte Sorge das diese demnächst abgemäht werden, da die beauftragte Firma wohl immer zu dieser Zeit kommen würde.

Im Rahmen der Akteursgespräche zur Berliner Bienenstrategie hatten wir auch eine Vertreterin der degewo kennegelernt. Und da sich diese auch für die Blühwiese der degewo in der Havensteinstraße als auch die Hochbeete dort verantwortlich zeichnet, dacht ich mir diesen Kontakt mal zu nutzen und sie zu fragen ob man die Mahd der Flächen nicht bis zum Ende des Aktivitätszeitraumes der Bienen verschieben kann.

Gesagt, getan. Trotz einer Abwesenheitsnotiz antwortete die Mitarbeiterin der degewo bereits am nächsten Tag und teilte mit das man den Mahdzeitraum auf Ende Juli verschoben hat.

Wie geil ist das denn?

Das es so einfach werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Dazu hatten wir bisher eher andere Erfahrungen mit Wohnungsbaugesellschaften und berichteten auch kritisch darüber.

Es scheint aber einen Versuch wert zu sein sich einmal mit einem wichtigen Anliegen für das Gemeinwohl an die eigene Gesellschaft oder Genossenschaft zu wenden. Ich zumindest werde das beherzigen und mich demnächst öfter mal mit tollen Ideen an diese Gesellschaften zu wenden, denn dann bleibt so etwas hier auch erhalten. Danke dafür noch einmal an die degewo.

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