Beitrag von Kathrin Bramke

24.04.2019

Hinweis:

Nisthilfen ändern nichts an dem Problem und helfen dem Naturschutz nicht. Denn Nisthilfen werden aufgrund ihrer Bauweise nur von "hohlraumbesiedelnden" Wildbienenarten angenommen, also Arten die in markhaltigen Stängeln oder ähnlichen Strukturen wohnen und noch nicht so stark bedroht sind. Gefährdet sind vor allem die bodennistenden Wildbienenarten. Im schlimmsten Fall fördert man also Arten die nicht gefährdet sind und schafft eine zusätzliche Nahrungskonkurenz für die gefährdeten Arten. Wenn man aber Umweltbildung betreibt, können zentrale Nisthilfen dem Menschen Bestäuber und Wildbienen etwas näher bringen um Zusammenhänge aufzuzeigen.

Eine bessere Alternative sind blühende Flächen aus regiozertifiziertem Saatgut um das Nahrungsangebot für Bestäuber zu erhöhen (Beispiel: Blühflächen im Gemeindepark Lankwitz)

Wir hatten es bisher versäumt Bilder der Nisthilfe zu zeigen, welche wir zusammen mit Harald Kortmann (Vater der Baumkobolde) im Gemeindepark in Berliner Stadtteil Lankwitz aufgestellt haben. Konzept und Planung sowie Befüllung für das gute Stück hat vor allem Kathi übernommen, die bereits viel Erfahrung dahingehend im Rahmen ihrer Master-Arbeit sammeln konnte. Die Umsetzung erfolgte maßgeblich durch viel ehrenamtlichen Einsatz von Harald der von Nicolas unterstützt wurde. Dank an dich Harald für alle Mühe und die spaßige Zeit :-)

Trotz aller Widrigkeiten und Verzögerungen aufgrund des mangelhaft gelieferten Holzes (nicht abgelagert und zu feucht, Holzwürmer und -käfer, Risse), welches wir vom Holz-Hof Gurski in der Försterei Wannsee bezogen hatten, haben wir mit viel Zeit nun eine Lösung gefunden, auch wenn diese anders aussieht als wir es uns ursprünglich vorstellten.

 

Den Großteil des handwerklichen Geschicks hatte der liebe Harald aufgebracht der auch mit uns die ganz schweren Materialien besorgte und für einen vernünftigen Zusammenbau sorgte.

 

Jetzt steht aber alles und der Eichenrahmen ist bereit, um in diesem Jahr gefüllt zu werden und den verschiedenen Wildbienen ein Heim zu bieten, damit wir dort auch Umweltbildung betreiben können als Teil des Wildbienenlehrpfades in Lankwitz. Wir betonen hiermit nochmal, dass wir die Nisthilfe nur zur Umweltbildung gebaut und aufgestellt haben, da die meisten Wildbienen, etwa über 70 % im Erdboden nisten und wir mit der Nisthilfe keine seltenen oder gefährdeten Arten unterstützen, sondern eher häufigen Arten, wie der Rostroten Mauerbiene oder einigen Maskenbienen Nistraum anbieten, um später die Wildbienen an der Nisthilfe zu zeigen, aber auch interessierten Parkbesuchern die Wildbienen näher zu bringen.

Die Nisthilfe, die Wildbienen als auch Wespen zu Gute kommt wurde nun für diese Bestäuber-Saison befüllt. Da jede Wildbienen- bzw. Wespenart andere Ansprüche an ihr künftiges zu Hause stellt, sollte ebenso verschiedenes Material in der Nisthilfe zur Umweltbildung angeboten werden. So kann man neben dem für Nisthilfen typischen Hohlraumangebot (Bambusrohr, Roggenhalme, Pappröllchen) auch markhaltige Stängel, eine kleine Lehmwand sowie morsches Totholz (folgt noch) betrachten. 

Hohlräume: Hierfür habe ich mitunter mit einigen lieben Helfern knapp eine Stunde lang Strohhalme aus Weizenstroh auf das Maß der Konservendosen geschnitten ;).

Für die Vorbereitung des Bambus, der Strohhalme sowie weiteren dickeren Strohs (mit Bandsäge) inkl. Pfeilen, anschleifen der Röhrchen sowie Befestigung in der Konservendose waren es gut 12 Stunden allein für die Vorbereitung der 2 Dosen (siehe Fotos) inkl. Zusatzmaterial zum Auswechseln.

Nic hat hartes Totholz mit Bohrlöchern vorbereitet, ebenso für Hohlraumbewohner.

Neben dem Angebot an Hohlräumen für Wildbienenarten, wie Gehörnte Mauerbiene, Rostrote Mauerbiene, Scherenbienen, Maskenbienen (Pappröllchen, Bambusrohr & Strohhalme) habe ich ebenso eine Lehmwand für die Bestäuber hergestellt. Einige Löcher zum Anlocken der Bienen habe ich bereits gebohrt (nur 3-4 cm tief) mit etwa 10 cm Abstand zueinander. Ich hoffe, die Lehmwand wird ebenso angenommen. Das folgende Bild zeigt das Anrühren des Lehmgemischs aus einer Baugrube (die trockene Lehmmischung mit Wasser gesättigt, grobe Steinchen raussortiert und alle Klumpen aufgelöst)

Erste Erkundungen der Nisthilfe durch Mauerbienen [hier zu sehen Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis)] und auch erste Bewohner sind bereits eingezogen. Dies ist durch die bereits verschlossenen Hohlräume in der einen Konservendose zu sehen.

Wir sind gespannt wer noch alle in die unterschiedlich bereit gestellten Nisthilfen einzieht. Wir beantragen diesen Monat noch Gelder für eine Infotafel, damit sich die Besucher auch selbstständig ohne Wildbienenführung über die Nisthilfe und deren Bewohner informieren können.

Weitere Bilder findet ihr in der Galerie unter Medien.

Vorherige Artikel zu der Nisthilfe:

Da steckt der Wurm drin - Nisthilfenprojekt zu Umweltbildung verschoben

Wildbienen-Nisthilfen für die Umweltbildung

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