Bei der Herstellung von Lebensmitteln, Kosmetika, Reinigungs- und Waschmitteln oder Agrosprit wird Palmkernöl verwendet. Dieses wird aus Regenwaldregionen gewonnen die zuerst großflächig durch Brandrodung zerstört werden. Dadurch entstehen Flächen um riesige Monokulturen von Palmöl-Plantagen anzulegen (Bilder gerodeter Regenwälder). Unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit will man der Öffentlichkeit vormachen, dass die Herstellung von Produkten mit Palmkernöl kein Verbrechen ist und man dafür sogar saubere Zertifikate erwerben kann.
Dazu gibt es den "Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO)", welcher vom WWF ins Leben gerufen wurde. An diesem Tisch sitzen jedoch mehr Industrievertreter (Unilever, etc.) und Energiekonzerne als Umweltorganisationen, sodass die Interessenvertretung hier einseitig ausfällt. Es besteht ein Missverhältnis von Industrie zu Umweltorganisationen von ca. 93 % zu 7 %. Rettet den Regenwald sagt dazu, dass der RSPO die Regenwaldrodung nicht ausschließt, sondern mit dem Gütesiegel nur die Rodung von Primärwäldern und besonders schützenswerte Wäldern verboten wird. Weiterhin sagen sie: „Mit dem Label wird die Öffentlichkeit getäuscht.“(RSPO-Siegel).
Wie kann die weitere Abholzung von unwiederbringlicher Regenwaldflächen für den Anbau von Palmölplantagen zur Gewinnung von Palmkernöl nachhaltig sein? Durch das gewichtige Wort "nachhaltig", kann man die großflächige Rodung von Regenwäldern und Vernichtung von Torfwäldern, welche beide große Mengen an CO2 speichern, nicht gut heißen. Durch die Rodung dieser lebenswichtigen Wälder wird nicht nur sehr viel CO2 freigesetzt und der Klimawandel beschleunigt, sondern auch die Biodiversität wird extrem geschädigt. Die Hersteller sind übrigens nicht verpflichtet, Palmöl auf ihren Produkten auszuweisen. Sie verwenden stattdessen die Begriffe „pflanzliches Fett“, „Pflanzenöl“ etc. Es ist so beliebt, da es mit seinen Eigenschaften das günstigste Öl auf dem Weltmarkt ist... allerdings auch das ungesündeste aufgrund vieler gesättigter Fettsäuren.
Was kannst Du dagegen machen?
- Informiere dich, ob Palmöl (Pflanzenfett) in deinen Produkten steckt (in jedem 2. Produkt steckt Palmöl drin)
- Vermeide konventionelle Produkte und kaufe stattdessen Bio-Produkte. Schütze damit die noch verbleibenden Regenwälder und dessen biologische Vielfalt und somit auf lange Sicht auch Deine Lebensqualität.
- Vermeide Produkte der Großkonzerne, die konventionelle Produkte mit Palmöl herstellen: http://www.rspo.org/members/page/?
- Unterstützte Demonstrationen und Petitionen zu diesem Thema
- Jetzt aktuelle Petition gegen Regenwaldabholzung für Palmöl unterschreiben
Links zum Thema:
- EU-Parlament macht sich stark für nachhaltige Palmölproduktion (Quelle: BOS Deutschland e.V. )
- Bedrohung von Orang Utans / Bildungskoffer kann hier für die Schule bestellt werden (Quelle: BOS Deutschland e.V. )
- Minister Gabriel schließt Zuschüsse für Palm- und Sojaöl-BHKWs aus (Quelle: Neue Rheinische Zeitung)
- Ist nachhaltiger Anbau von Palmöl überhaupt möglich? (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
- Ikea verkauft aus Palmöl hergestellte Kerzen (Quelle: regenwald.org)
- nachhaltiges Bio-Palmöl von Kleinbauern produziert (Quelle: regenwald.org)
- Nachhaltiger Anbau von Palmöl und Fortbildung der Kleinbauern (Quelle: GIZ)