Die Definition einer Sanierung ist eine "modernisierende Umgestaltung durch Renovierung". Hätte ich so nicht konkret erläutern können, aber zumindest das der Zustand eines sanierten Objekts nach der Sanierung besser ist als vorher.
Irgendwie will das aber auf den Teich im Gemeindepark Lankwitz nicht zutreffen. Es bahnte sich bereits seit Wochen verstärkt an, aber wer jetzt in den Park geht kann den Algen bei der Blüte zuschauen und riechen das in diesem Gewässer bereits alles tot ist.
Es ist nun seit der Sanierung im Jahr 2017 bereits das zweite Mal das der Teich umgekippt ist (zuletzt im Jahr 2019, wir berichteten Toter Teich im Gemeindepark - Die Suche nach den Ursachen). Neben den verendeten Tieren (Fische, Aale, Amphibien) und den Kosten für die sich widerholende Entsorgung von Algen und toten Tieren durch Fachfirmen, stellt man sich nun erneut die folgende Frage:
Warum kippt ein Teich innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal nach einer Sanierung, obwohl dieser vor der Sanierung in den Jahrzehnten nicht einmal kippte?
Wir hatten bereits beim letzten Mal die Vermutung das im Zuge der Sanierungsarbeiten damals die Teichfolie und der Untergrund beschädigt wurden und damit seitdem langsam Wasser aus dem Teich versickert. Eine solche Beschädigung, das Versickern des Wassers und die daraus resultierende Zuführung von Grundwasser, wäre die logische Folge bei einem stärkeren Abfluss an Wasser. Dies würde auch das Umkippen (die starke Algenentwicklung) erklären, abhängig davon, ob im Falle einer tatsächlichen Auffüllung des Teiches Tiefengrundwasser verwendet wurde. Denn dieses ist in Berlin besonders eisenhaltig (zweiwertiges Eisen (FE²+), und würde bei stärkerer Zuführung in den Teich als exzellenter Dünger für Algen wirken (Stichwort: Eisendüngung).
Die Linksfraktion von Steglitz-Zehlendorf hat sich damals der Sache angenommen und eine Kleine Anfrage zu der Thematik an das Bezirksamt gestellt (die Antworten dazu sind ebenfalls in dem Link zu finden). Die Frage nach der Art (Grundwasser, Tiefengrundwasser, Frischwasser) des zugeführten Wassers wurde nicht beantwortet. Ebenfalls wurde eine klare Antwort in Hinsicht auf die entnommene Menge an Grundwasser vermieden. Trotz der vom Bezirksamt genannten Mehrfachnutzung (die auch vor der Teichsanierung stattfand), kann aus unserer Sicht aber klar die Gesamtmenge ermittelt werden, welche im Gemeindepark vor und nach der Teichsanierung verbraucht wurde.
Die damalige Pressemitteilung des Bezirksamts nach dem letzten Kippen des Teiches besagte das der Grund "in den extrem hohen Temperaturen der letzten Wochen, bei denen es auch in den Nächten nicht zu einer ausreichenden Abkühlung gekommen ist. Hinzu kommt, dass es weder im letzten Jahr noch bisher in diesem Jahr hinreichend geregnet hat." Diese Ursache kann diesmal ausgeschlossen werden, da wir in den letzten Wochen weder extrem hohe Temperaturen noch wenig Niederschläge hatten.
Was war also diesmal die Ursache für das Umkippen?